Diese Anleitung beschreibt ein Mini-Linux basierend auf SLAX:
Verwenden kann man das Kiosk System z.B. zur Anzeige des Vertretungsplans oder um einen dedizierten Rechner mit MRBS im Lehrerzimmer (oder an anderen Orten) zu betreiben. Auch reine Surfstationen sind denkbar.
Die Kiosk-Dateien können als Archiv weiter unten auf dieser Seite heruntergeladen werden. Damit diese funktionieren muss zunächst ein angpasster Tarball von http://www.slax.org/build.php heruntergeladen werden.
Hier können alle Module bis auf „Slax Core“ und „Slax Xorg“ abgewählt werden. Praktisch ist das Zusatzpaket „German Keyboard on Console“, damit man (wenn nötig) auf der Kommandozeile über die deutsche Tastaturbelegung verfügt. Die anderen Standardmäßig gewählten Module (KDE und Co.) kann man entfernen.
Dann sollte man das angepasste Slax als tar-Datei herunterladen.
Nach dem Auspacken des Archivs findet man einen Verzeichnisbaum mit den Verzeichnissen slax
und boot
. Unterhalb von slax
befindet sich das Verzeichnis rootcopy
. Der Inhalt dieses Verzeichnisses wird beim Booten des Systems ins Stammverzeichnis des Kiosk-Systems kopiert, auf diese Weise können hier Anpassungen vorgenommen werden.
Eine funktionierende Version für ein Kiosk System steht hier bereit: Rootcopy Kiosk Dateien. Dieses rootcopy-Verzeichnis bringt unter anderem die folgenden Konfigurationen mit:
xinitrc
-Datei, die X-Windows mit Opera im Kiosk Modus ohne Window-Manager so startet, dass beim Beenden von Opera dieses wieder gestartet wird. Es gibt keinerlei Oberfläche unter X-Windows!
Das rootcopy
-Archiv muss über das rootcopy
-Verzeichnis des heruntergeladenen Slax-Distribution entpackt werden. Anschließend gibt es das Verzeichnis rootcopy/root/kiosk.conf
. In dieser Datei kann die Startseite für Opera und die Shutdown Zeit gesetzt werden:
# Start URL STARTURL="http://meine.tolle.url.com" # Shutdown via Cron? CRONSTOP=1 # Wenn gesetzt: Zeit im Cron Format (im BSP 20:04 jeden Tag) CRONSTOPTIME="4 20 * * *"
Nun kann man entweder ein iso-Image erzeugen, um von CD zu booten oder das System in einer Virtuellen Maschine zu testen oder man kopiert das System auf einen USB Stick.
Im Verzeichnis slax
befindet sich das Skript make_iso.sh
, wenn man dieses ausführt wird ein bootfähiges ISO-Image erstellt, das man entweder auf CD brennen oder in einer Virtuellem Maschine als CDrom einhängen kann.
Ein USB-Stick bootete bei mir deutlich scheller als die CD-ROM. Folgende Aktionen müssen natürlich unter einem LINUX-Betriebssystem durchgeführt werden.
Um das System auf einen mit VFAT formatierten Stick zu installieren und diesen bootfähig zu machen, muss man die Verzeichnisse /boot
und /slax
auf den mit VFAT formatierten USB-Stick kopieren und dann das das Skript bootinst.sh
im Unterverzeichnis boot
als root ausführen.
Z.B. vorher Stick mit Partition sdb1 mit VFAT formatieren:
mkfs.vfat /dev/sdb1
Ist der Stick mit ext2/ext3
formatiert, muss man das Skript liloinst.sh
, ausführen, dann erscheint beim Booten allerdings nicht das hübsche grafische Boot-Menü sondern einfach lilo…
Nun den PC mit dem USB-Stick booten. Dabei werden alle Partitionen aller Festplatten von SLAX unter /mnt
gemountet (ist abschaltbar).
Das System bzw. GRUB bootet per default direkt in den X-Server mit Opera.
Mit <Strg>-<Alt>-<F6> erhält man eine Text-Konsole und kann sich als root anmelden - Kennwort „toor“.
PROBLEM: Beim Abschalten des Systems per Hardware (z.B. Zeitschaltuhr) ohne einen shutdown wurde der Stick so verändert, dass es danach nicht mehr bootete.
REALTEC-onboard-Netzwerkchip 8168
Das standardmäßig verwendetet Treibermodul r8169 funktionierte nicht mit dem onboard-Chip RTL-8168. Das Einbinden des Moduls 8168D behob das Problem.
sshd-activate
Aktiviert den bereits installierten openssh-server auf dem SLAX-System.
Anmelden kann man sich dann per ssh, Benutzer root, Kennwort „toor“.
Bei jedem Start von SLAX werden nun ssh-Keypaare neu erzeut. Um immer dieselben Keypaare zu verwenden, muss man diese in /rootcopy
ablegen. Dazu SLAX booten (Keypaare werden erzeugt) an der Konsole anmelden und die Keypaare, die sich im laufenden System im Ordner /etc/ssh
befinden, sichern, z.B. direkt auf den Stick selbst nach /mnt/<stick-dev>/slax/rootcopy/etc/ssh/
.
PROBLEM: Diese Keys werden nun bei Systemstart nach /etc/ssh
kopiert, aber vom sshd wegen der zu offenen Rechte (777) nicht akzeptiert. Deswegen muss das Start-Script vom sshd /etc/rc.d/rc.sshd
nach
/rootcopy/etc/rc.d/rc.sshd
kopieren und folgende Befehle im Script ergänzen:
... ssh_start() { chmod 644 /etc/ssh/* chmod 600 /etc/ssh/*key ...
Hinweis: Das Einfügen dieser Befehle in rc.local geht nicht, da rc.local erst nach dem rc.sshd abgearbeitet wird.
unclutter - Mauszeiger
Blendet den Mauszeiger aus, wenn die Maus unbenutzt ist. Wird nicht als Modul bei SLAX angeboten, sondern muss extra eingebunden werden:
http://www.ehartwell.com/InfoDabble/SLAX_Unclutter
tar-Archiv herunterladen und Inhalt nach /rootcopy
kopieren.
In der Datei /rootcopy/etc/X11/xinit/xinitrc
den „unclutter“ nach den Powersave-Befehlen einfügen:
... # Powersave off /usr/bin/xset -dpms & /usr/bin/xset s off & # Mousepointer off /usr/bin/unclutter & ...