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 [[anwenderwiki:linuxclient:ubuntu_12.04]] 

Ubuntu 12.04 LTS

Informationen

Seit Ubuntu 10.04 hat sich in extrem viel in Ubuntu getan. Einige wesentliche Punkte, die unseren Linuxclient direkt betreffen sind:

  • Umstieg von gtk2 auf gtk3 (das macht beim Upgrade die meisten Probleme!)
  • Lightdm als Displaymanager statt GDM
  • Untity als Standardoberfläche (3D und 2D)

Wahl des Windowmanagers - Gnome2 Ersatz

Das größte Problem wird sein, dass die Standardoberflche Unity eine 3D-Beschleunigung erfordert. Das scheidet in der Praxis eigentlich erst mal aus, da keiner wirklich Lust darauf haben kann für jede erdenkliche Graka in der Schule die (freien/proprietären) 3D-Treiber einzubauen/einzupatchen oder gar verschiedene Hardwareklassen dafür zu benutzen. Es bleibt also das sehr „hinterherhinkende“ und schlecht konfigurierbare, allerdings vesataugliche Unity-2D. Ein weiters Problem ist, dass Unity eine Eigententwicklung von Canonical ist und daher vom Bedienkonzept her völlig neuartig und ungewöhnlich.

Es gibt aber noch die Möglichkeit der Gnome3-Fallback-Session (braucht keine 3D-Beschleunigung) mit der sich mit etwas Konfigurationsaufwand eine Gnome2 sehr ähnliche Benutzeroberfläche schaffen lässt. Das geht zunächst mal folgendermaßen:

  1. Gnome 3 Fallback Session installieren:
     sudo apt-get install gnome-session-fallback 
  2. Ausloggen, im Anmeldefenster durch anklicken des „Rads“ oben rechts GNOME Classic (No Effects) auswählen und erneut anmelden
  3. Nun hat man so was ähnliches wie einen Gnome2 Desktop (Wichtigster Tipp: Die Paneleinstellungen erreicht man durch ALT+Rechtsklick aufs Panel)

Weitere Verbesserungen und Tipps finden sich zusammengefasst hier

Anpassungen

Lightdm (Nutzerliste/Gastzugang/Skripte)

Im Displaymanager muss man einstellen, dass im Anmeldefenster keine Nutzerliste angezeigt wird, der Defaultmäßige Gastzugang deaktiviert wird und dass beim Login und Logout benutzerdefinierte Skripte ausgeführt werden (wie das bei gdm z.B. in /etc/gdm/PostLogin/… möglich war). Das alles lässt sich durch Modifikationen an der /etc/lightdm/lightdm.conf bewerkstelligen. Das sieht dann so aus:

[SeatDefaults]
greeter-session=unity-greeter
user-session=ubuntu-2d                      # Auswahl der Defaultsession
allow-guest=false                           # Gastzugang deaktivieren; man "verliert" dabei den indicator-me...den braucht in der Schule keiner)
greeter-hide-users=true                     # Benutzerliste verbergen
session-setup-script = /Pfad/zumSkript      # Skript, das zu Beginn der User-Session ausgeführt werden soll (runs as root)
session-cleanup-script = /Pfad/zum/Skript   # Skript, das am Ende einer User-Session ausgeführt wird (runs as root)

Bildschirmsperre/Ruhezustand/Benutzerwechsel/etc. deaktivieren

Viele Einstellungen von Ubuntu 12.04 sind leider über die gconf und dconf - Datenbanken verteilt und teilweise schwer zu finden. Prinzipiell lässt sich alles mögliche, von den o.g. Punkten bis zu Fenstermanager, Schriftgrößen, Login Einstellungen, Themen, Dateimanager, usw. einstellen.

Am einfachsten geht das, wenn man sich die neueste Version von Ubuntu Tweak herunterläd und installiert.

Unter den Menüpunkten Optimierungen und Systemverwalter findet man so ziemlich alles.

Die gewohnten Menueleisten der meisten Programme werden erst sichtbar, wenn man mit der Maus an den oberen Bildschirmrand fährt. Dies kann man abstellen durch:

sudo apt-get remove indicator-appmenu

Nach An- und Abmelden erscheinen nun die Menues wieder im Programmfenster selbst.

Gnome-Startmenue nachrüsten

Das Gnome2-Startmenue kann nachgerüstet werden mit dem „ClassicMenu Indicator“: http://florian-diesch.de/software/classicmenu-indicator/index.html

Liste "Benutzerwechseln" löschen

Ein angemeldeter User findet im Tray eine Benutzerliste zu der er wechseln könnte. Um diese Liste zu löschen muss man die Dateien unter /var/cache/nscd löschen - insbesondere nur die passwd-Datei.

Email und Chat-Trayicon löschen (grauer Briefumschlag)

# apt-get remove indicator-messages

Desktop-Icons setzen

Um für alle User Verknüpfungen auf den Desktop zu legen kann man aus der Dash das Programm-Icon auf den Desktop (=Arbeitsfläche) ziehen. Dies ging aber bei einer Testinstallation nicht richtig.

Variante:
Man kopiert aus /usr/share/applications/* die zugehörige Programm-Verknüpfung auf den Desktop, z.B. „firefox.desktop“ und macht sie ausführbar. Nun mit einem Editor diese Datei anpassen, z.B. für die Schulkonsole:

...
Exec = firefox %u "https://server:242"
...
Icon = avatar-default
...

Als Icon kann man entweder die vorinstallierten Icons unter /usr/share/icons/ verwenden oder dorthin eigene png- oder jpg-Bilder legen und diese dann mit absoluten Pfad eintragen.

Weitere Möglichkeit Starter anzulegen, das Programm → Arronax

Desktop-Starter für home_auf_server

[Desktop Entry]
Version=1.0
Type=Application
Name=Home auf Server
Comment=
Exec=sh -c "xdg-open \$HOME/Home_auf_Server/"
Icon=file-manager
Path=$HOME/Home_auf_Server/
Terminal=false
StartupNotify=false
GenericName=

Es wird „xdg-open“ verwendet, weil es dann den standard-Dateibrowser öffnet.

Windows-URL mit Firefox öffnen

Windows-.url-Dateien sind Textdateien, z.B. mit folgendem Inhalt. Unter Ubuntu werden diese leider nicht wie in Windows verarbeitet.

[InternetShortcut]
URL=http://www.heise.de/

Lösungsvorschläge:

http://ubuntuforums.org/showthread.php?t=1394268
http://ubuntugenius.wordpress.com/2009/12/09/how-to-open-url-internet-explorer-shortcuts-in-ubuntu-using-firefox/

Aus obigen Lösungsvorschlägen, die nicht zum Erfolg führten, habe ich dann folgendes gemacht:

Shell-Script (als root) nach /usr/bin/winlink.sh legen:

#!/bin/bash
# script:  winlink
# version: 0.2
# author:  Alex Osborn(alex_osborn0@hotmail.com)
# date:    10 Jan 2010
# tested:  Ubuntu 9.10 (amd64)
# description:    Opens windows .url files in firefox, feel free to edit and use as needed just dont steal the credits!
#
TMP="/tmp/${0##*/}$$"
cat "$@"|grep -s URL|grep -ivs eurl > $TMP
LINE=1
MAX=`cat $TMP|wc -l`
while [ "$LINE" -le "$MAX" ];do
	LINK=`head -q "$TMP" -n $LINE|tail -qn 1|tail -qc +5`
	if [ -n "$LINK" ];then
		firefox -new-tab "$LINK"
		echo "$LINK"
	fi
	LINE=$((LINE+1))
done
rm $TMP
exit

Dann ausführbar machen:

sudo chmod a+x /usr/bin/winlink.sh

Neue Starter-Datei unter /usr/share/applications/winlink.desktop anlegen (als root):

[Desktop Entry]
Name=Winlink
Comment=winlink-url-oeffner
Exec=/usr/bin/winlink.sh
Icon=firefox
Type=Application
MimeType=application/x-mswinurl;

Diese Änderungen wurden bei mir erst aktiv, nachdem ich noch den „Dateitypenbearbeitung“-Editor installiert habe (Programm-Name „assogiate“, kann nicht über die Dash gestartet werden!).
Bei der Installation werden wohl Unity-Systemoptionen gesetzt???. Der Editor lässt sich auch als root starten mit:

sudo assogiate

Mit diesem Editor kann man dann auch die Icons zuweisen, als root auch systemweit. Der zugehörige Eintrag ist „application/x-mswinurl“.
Icons findet man unter /usr/share/icons/ oder /usr/share/pixmaps/.
Z.B. geeignetes Icon unter /usr/share/icons/gnome/48×48/emblems/emblem-web.png.

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