Das mächtige Werkzeug AutoYaST ermöglicht eine automatische Installation und vollständige Konfiguration mit Steuerskripten, die zentral auf dem Server liegen.
OpenSUSE Linux ist eine progressive Distribution, die eine große Softwareauswahl und ein hochaktuelles Grundsystem verwendet.
Es existieren viele schulspezifische Pakete im Repository Bildungswesen und einige speziell an linuxmuster.net angepasste Pakete im Repository fschuett.
Die Konfiguration ist so angelegt, dass die komplette Paketinstallation für alle verwendeten Clients im Netzwerk einheitlich ist. Es sind keine lokalen Anpassungen notwendig. Somit kann bei einheitlicher Hardware im gesamten Netzwerk ein einziges Image verwendet werden.
Die folgenden Informationen beziehen sich auf die Version 6 und folgende von Linuxmuster.net da ich über diese verfüge. Was auch für andere Versionen funktioniert, kann ich nicht beurteilen.
Ich verwende momentan openSUSE Linux 42.1 als Client mit einem speziellen RPM-Paket, das ich aus dem Debian-Paket linuxmuster-client.deb erzeugt habe. Bei der Version openSUSE Linux 42.1 funktioniert dieses Paket in meiner Umgebung einwandfrei.
Das Paket ist über ein Repository im Internet für viele Versionen von openSUSE verfügbar. Adresse siehe unten.
Das Repository muss einfach unter YaST→Softwarequellen als neue Quelle hinzugefügt werden.
LibreOffice hat eine Rechtschreibprüfung. Diese kann mit einer Extension, die ich programmiert habe, für alle Nutzer des Rechners abgeschaltet werden.
Das Paket zur Abschaltung heißt schule-lo-config-extension und befindet sich im angegebenen Repo. Nach einer erfolgreichen Installation des Pakets ist bei allen neuen Dokumenten1) als Sprache Keine eingestellt und damit die Rechtschreibprüfung deaktiviert.
Soll die Rechtschreibprüfung manuelle aktiviert/deaktiviert werden, so geht das als Benutzer root auf dem Rechner mit
unopkg remove --shared org.libreoffice.schule_lo_config
und wieder einschalten durch
unopkg add --shared /usr/lib64/libreoffice/share/extensions/schule_lo_config.oxt
Wert Messgeräte von Leybold hat, vermisst unter Linux CassyLab. Die Software läuft auch nicht unter Wine, da Wine keine USB-Unterstützung für HID-Geräte hat.
Eine Alternative ist das von mir mit Hilfe von Leybold programmierte GHMessen, das versucht, ähnlich zu CassyLab unter Linux zu arbeiten. Es befindet sich ebenfalls im angegebenen Repo.
Es gibt einen linuxmuster-client60 für die Version linuxmuster.net 6.0 und ein Paket linuxmuster-client für die aktuelle Version von linuxmuster.net, also für alle Versionen ab 6.1 muss das zweitgenannte Paket verwendet werden.
Das Paket linuxmuster-client verwendet neuerdings sssd an Stelle von pam_ldap und nss_ldap.
Melden Sie sich als root
an und starten Sie YaST
, um den Rechner zunächst für die Verwendung eines LDAP-Servers zu konfigurieren.
Machen Sie in YaST
→Netzwerkdienste
→LDAP-Client
folgende Einstellungen.
Beim Aktivieren des LDAP-Clients erhalten Sie eine Fehlermeldung bezüglich eines nicht erreichbaren Servers, unter Details wird etwas von einem selbst-signierten Zertifikat gesagt. Die Musterlösung arbeitet standardmäßig mit einem selbst signierten Zertifikat, daher ist die Zertifikatsprüfung abgeschaltet. Sie können diese Fehlermeldung getrost ignorieren.
Binden Sie nun die unten beschriebene Installationsquelle für Ihre Version von openSUSE Linux ein und installieren Sie über YaST das Paket linuxmuster-client. Starten Sie dann YaST → System → sysconfig-Editor. Dort müssen Sie zwei Einstellungen vornehmen, nämlich
linuxmuster-client/LDAP_SERVER=10.16.1.1 linuxmuster-client/BASE_DN=dc=linuxmuster,dc=lokal
Nach einem Neustart des Clients sollten sich die Benutzer des Servers bereits korrekt anmelden können.
Der Server der Musterlösung verwendet normalerweise ein selbst signiertes Zertifikat für seinen LDAP-Server. Falls man ein von einer Zertifizierungsstelle signiertes Zertifikat verwendet, kann man die Zertifikatsprüfung einschalten. Das ist ab openSUSE 12.2 vorgesehen. Dazu sind folgende zusätzliche Schritte notwendig.
/usr/local/share/ca-certificates/MEINE_ZERTIFIZIERUNGSSTELLE.pem
.
YaST
→ Netzwerkdienste(Network services)
→ LDAP-Client
und wechseln dort auf die Seite Erweiterte Konfiguration(Advanced Options)
. Tragen Sie dort entweder das Verzeichnis der Zertifikatsdateien oder den kompletten Pfad zur Zertifikatsdatei ein. Schließen Sie den LCAP-Client
und öffnen Sie System
→ sysconfig-Editor
.linuxmuster-client - CHECK_CERT
auf
CHECK_CERT=yes
/etc/init.d/boot.linuxmuster-client-early stop /etc/init.d/boot.linuxmuster-client-early start
durch.
Damit wird bei einer LDAP-Verbindung nun überprüft, ob sich der LDAP-Server mit einem von der Zertifizierungsstelle signierten gültigen Zertifikat meldet. Andernfalls wird die Verbindung sofort beendet.
Es gibt das Paket linuxmuster-printer. Dieses wird auf dem Client installiert und startet beim Systemstart. Es sucht den Server und fragt alle eingetragenen Drucker ab, testet den Zugriff auf diese und installiert für jeden Netzwerkdrucker eine lokale Warteschlange, für den der Zugriff auf dem aktuellen Rechner erlaubt ist. Manuell angelegte lokale Warteschlangen werden nicht angetastet.
Ein eventuell auf dem Server gekennzeichneter Standarddrucker wird auch auf dem Client automatisch als Standarddrucker gekennzeichnet.
Auf jedem Client erscheinen nur diejenigen Drucker, auf die auch ein Zugriffsrecht besteht.
Durch die Abfragen auf dem Server erscheinen hängende Druckjobs. Daher sollte ein tägliches Skript auf dem Server mit dem Befehl
cancel -a
einmal nachts die hängen gebliebenen Druckjobs entfernen, damit nicht nach einigen Tagen (bei etwa 100 Rechnern im Netzwerk) die Druckerwarteschlange überläuft.
Das Programm Epoptes eignet sich gut zur Steuerung von Clients im Netzwerk und es gibt auch openSUSE-Pakete für dieses Programm. Sie befinden sich im Repo Bildungswesen. Allerdings ist es nicht für die Steuerung von mehreren Computerräumen in einem Netzwerk und nicht für eine einheitliche Installation auf allen Clients eingerichtet. Das lässt sich durch das zusätzliche Paket linuxmuster-epoptes nachholen.
Das Paket
Nach der Installation muss mit YaST eine Grundkonfiguration vorgenommen werden. Die sysconfig-Variablen finden sich unter linuxmuster-epoptes. Diese Konfiguration kann auch in einer AutoYaST-Steuerdatei abgelegt werden.
Binden Sie das zu ihrer Version gehörige Repository als Installationsquelle ein und installieren Sie das Paket linuxmuster-client mit Hilfe von YaST.
Für andere Versionen von openSUSE Linux schauen Sie unter der Adresse fschuett nach, ob ein entsprechendes Unterverzeichnis existiert.